Traum und Trauma (fakultativ)
Im ersten Teil dieses Seminars wird interaktiv ein Überblick über die Theorien und Forschungsbefunde zu posttraumatischen Albträumen vermittelt. Unter anderem werden dabei die folgenden Fragen diskutiert:
- Welche Arten von posttraumatischen Albträumen gibt es?
- Wie häufig ist ihr Auftreten und wie ist dies mit Psychopathologie und Schlafphysiologie assoziiert?
- Was rechtfertigt den Sonderstatus von replikativen posttraumatischen Albträumen?
- Was sagt die Wirksamkeitsforschung zur Therapie posttraumatischer Albträume?
Der zweite Teil ist das klinische Kernstück des Seminars. Im Fokus stehen klinische Fallberichte der Teilnehmenden und des Workshopleiters. Zu deren Bearbeitung wird eingeübt, das Modell "Zurich Dream Process Coding System" von Ulrich Moser, Ilka von Zeppelin und Vera Hortig auf Traumberichte traumatisierter Patienten anzuwenden, um Rückschlüsse über die Affektregulationskapazität zu ermöglichen und Implikationen für das therapeutische Vorgehen zu erarbeiten. Gegebenenfalls werden Beiträge unterschiedlicher psychodynamischer Kliniker als Orientierungsleitlinien hinzugezogen. Hierzu zählen bspw. der Ansatzpunkt von Lansky und Bley (1995) sowie Gardner und Orner (2009), Wiederholungen als sinnstiftendes Material zu betrachten.
Literaturempfehlung:
- Gardner, S. E., & Orner, R. J. (2009). Searching for a new evidence base about repetitions. An exploratory survey of patients’ experiences of traumatic dreams before, during and after therapy. Counselling and Psychotherapy Research, 9(1), 27-32.
- Lansky, M. R., & Bley, C. R. (1995). Posttraumatic nightmares: Psychodynamic explorations. Analytic Press.
- Moser, U., & Hortig, V. (2019). Mikrowelt Traum: Affektregulierung und Reflexion. Brandes & Apsel.
- Moser, U., & von Zeppelin, I. (1999). Der geträumte Traum. Wie Träume entstehen und sich verändern. Kohlhammer.
- Wittmann, L. (2020). Trauma – Pschodynamik, Empirie, Therapie. Kohlhammer.