Kognitive, psychische und körperliche Beeinträchtigung – ein Einblick in die Traumapädagogik und Traumatherapie
Vor allem bei Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung werden Traumafolgestörungen in der Praxis übersehen und nicht diagnostiziert. In der Folge bleiben die nötigen Hilfs- und Therapieangebote aus. Dies, obwohl bekannt, dass gerade bei diesen Menschen das Risiko psychische Traumatisierungen (bspw. durch körperliche oder sexuelle Gewalt) zu erleben, signifikant höher ist als in der Allgemeinbevölkerung. Auch konnte durch die Forschung belegt werden, dass Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen oft als Traumatisierte „unerkannt“ in Einrichtungen im stationären psychiatrisch-psychotherapeutischen Setting leben. Als Basis für die Betreuung in Wohnheimen oder Kliniken bietet die Traumapädagogik vielversprechende Ansätze. Im ersten Teil des Moduls stellen wir Ihnen die wichtigsten Grundlagen und Forschungsergebnisse zum Thema „Trauma bei Menschen mit kognitiven, psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen“ vor. Im zweiten Teil lernen Sie die Grundzüge der Traumapädagogik kennen, wie „Ein sicherer Ort“ oder „Der gute Grund“. Anhand von Fallbeispielen zeigen wir Ihnen anschaulich auf, hinter welchen Symptombildern sich komplexe Traumafolgestörungen verbergen können und Sie lernen diese in der Praxis zu erkennen. Sie gewinnen eine trauma-informierte Grundhaltung und lernen entsprechende Vorgehensweisen und Erfolgsgeschichten in der praktischen Arbeit mit Menschen mit ganz unterschiedlichen Beeinträchtigungen kennen. Ergänzend werden einige praxiserprobte Therapieansätze aus verschiedenen Themenfeldern vorgestellt (bspw. Möglichkeiten, die Affektmodulation bei Klienten zu verbessern oder vereinfachte Therapieelemente nach Michaela Huber oder Ellert Nijenhuis).